Carport einbauen

Mit einem Carport schützen Sie Ihr Fahrzeug das ganze Jahr über zuverlässig und günstig vor Hagel, Schnee, Nässe, Vogelkot und Korrosion.
Carport einbauen

1. PLANUNG

„Alles Gute kommt von oben" trifft in Bezug auf Ihr Auto oder Motorrad wohl nur bedingt zu. Mit einem Carport schützen Sie Ihr Fahrzeug das ganze Jahr über zuverlässig und günstig vor Hagel, Schnee, Nässe, Vogelkot und Korrosion.

DER STANDORT

Natürlich sollten Sie Ihren Carport dort aufbauen, wo eine problemlose Zu- und Ausfahrt möglich und genügend Platz vorhanden ist. Doch ganz so frei sind Sie bei der Wahl des Standortes leider nicht.

  • Je nach Bundesland kann auch beim Carport-Bau eine Abstimmung mit dem örtlichen Bauamt erforderlich sein:
  • Entspricht Ihr Bauvorhaben den jeweiligen Bauverordnungen und Bebauungsplänen?
  • Halten Sie genügend Abstand zum Nachbargrundstück und zur Straße?
  • Wird die maximal zulässige Bauhöhe eingehalten?
  • Bei Eigenbau: Wurde die Statik Ihres Bauplans von einem Fachmann (z.B. Zimmermann) überprüft?

Fragen Sie daher vor Kauf und Aufbau bei Ihrer Gemeinde nach. Das erspart Ihnen später viel Ärger. Carports sind im Prinzip halboffene Garagen. Was nützt ein Carport-Dach, wenn Regen und Schnee von der Seite"freie Bahn" haben? Wählen Sie daher einen Standort, der gegen die Wetter-„Schlagseite" abgeschirmt ist, zum Beispiel durch Hauswände, Sichtzäune oder dichte Hecken. Alternativ kann die betroffene Carport-Seite ganz oder teilweise verkleidet werden.

EIGENBAU ODER FERTIGBAUSATZ

Im Kern besteht ein Carport aus 4 bis 6 tragenden ( Holz -) Pfosten, Längs- und Querbalken für die Dachkonstruktion und einem Dach - zumeist leichte Kunststoff - Wellplatten . Wichtig ist, ausreichend starke Pfosten zu verwenden, die eine Schneelast von mindestens 75 kg pro qm tragen können.

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Hinzu kommen individuelle Erweiterungen wie Seitenwände, andere Dachlösungen und Verschönerungen.

Die Materialien für das Grundgerüst sind überall problemlos zu beschaffen. Von daher können Sie mit etwas handwerklichem Geschick relativ frei zwischen einem fertigen Carport-Bausatz und einem Eigenbau wählen. Der Bausatz bietet die Vorteile, dass Statik und Stabilität bereits perfekt berechnet wurden und der Aufbau wenig Zeit in Anspruch nimmt. Hinsichtlich Materialien und Design sind Sie jedoch auf die angebotenen Lösungen beschränkt.

Ein Eigenbau lässt viel Raum für die persönliche Note. Er erfordert jedoch eine gründlichere Planung bei Materialwahl und -stärken, Design und der statischen Berechnung. Eventuell sind auch engere Abstimmungen mit Bauamt und Nachbarschaft notwendig.

2. AUFBAU

Im Wesentlichen gleichen sich der Aufbau eines Fertigbausatzes und einer Eigenkonstruktion. Zu zweit macht die Arbeit nicht nur mehr Spaß, vier zupackende Hände sind beim Aufbau eines Carports mindestens erforderlich.

WERKZEUG UND MATERIAL GENERELL

WERKZEUG UND MATERIAL BEI EINBETONIERTEN PFOSTENTRÄGERN

WERKZEUG UND MATERIAL BEI AUFGESCHRAUBTEN PFOSTENTRÄGERN

PFOSTENTRÄGER EINSETZEN

In der Regel werden beim Carport Holzpfosten verwendet. Verzinkte Pfostenträger schützen das Holz vor Bodenfeuchte und optimieren die Stabilität. Auf einer massiven Unterlage, z.B. Estrichbeton, können Sie aufschraubbare Pfostenträger verwenden - sofern die Gesamtkonstruktion nicht zu schwer ist. Immer die sicherste Lösung sind jedoch versenkbare Pfostenträger in U- oder H-Form zum Einbetonieren.

SCHRITT 1:

Konzentrieren Sie sich zuerst auf eine Seite. Mithilfe von Maurerschnur, Maßband und rechtwinkligem Dreieck in exakt gerader Linie die Platzierungen der Pfosten mittig ausmessen. Die Stellen mit Kreide oder Metallstäben markieren.

SCHRITT 2A:

Bei Pfostenträgern zum Aufschrauben achten Sie auf die ausreichende Größe von Schrauben und Dübeln, damit der Träger sicher verankert ist.

SCHRITT 2B:

Versenkbare Pfostenträger werden in ca. 50 cm tiefe, quadratische Löcher (ca. doppelte Spatenbreite) einbetoniert. Nach dem Aushub den in der Schubkarre angerührten Estrichbeton einfüllen und dabei mehrmals mit der Schaufel einstechen. Das verhindert den Einschluss von Luftlöchern.

Beton 10 Minuten antrocknen lassen, dann die Pfostenträger in einer Flucht, senkrecht und auf exakt gleicher Höhe einstecken. Die Höhe kontrollieren Sie, indem Sie Dachlatte und Wasserwaage auf zwei oder mehr Träger auflegen und nachjustieren.

SCHRITT 3:

Jetzt können Sie sich der gegenüberliegenden Seite widmen. Zur Überprüfung der korrekten Breite das rechtwinklige Dreieck am montierten Pfostenträger anlegen und am Schenkel entlang nachmessen. Sonst passt später die Dachkonstruktion nicht.

HOLZKONSTRUKTION AUFBAUEN

Bei einbetonierten Trägern muss der Beton erst komplett austrocknen, bevor Sie mit dem Aufbau fortfahren können. Beachten Sie: Pralle Sonne kann den Beton zu schnell aushärten und er wird brüchig. Notfalls abdecken, ebenso bei starkem Regen.

SCHRITT 1:

Setzen Sie die Pfosten gerade in die Träger ein und prüfen Sie mit der Wasserwaage nach. Dann Pfosten mit Sechskant Holzschrauben auf dem Träger festmontieren.

SCHRITT 2:

Nun die Sattelbalken längs auf die Pfosten legen, mit Schraubzwingen sichern und mit der Wasserwaage ausrichten. Anschließend mit Winkeleisen und Holzschrauben fixieren oder durchbohren und direkt in den Pfosten einschrauben.

SCHRITT 3:

Auf die Sattelbalken werden die Dachpfetten (Querbalken/Sparren) montiert. Bei Fertigbau-Carports sind sie zumeist schon mit entsprechenden Aussparungen versehen und durchnummeriert. Dadurch ist das Gefälle für die Dachrinne automatisch gegeben. Falls nicht, sollten Sie mit ca. 1 cm pro Meter selbst für leichtes Gefälle sorgen.

DACH MONTIEREN

Für das Carport-Dach empfehlen sich leichte und gegebenenfalls transparente Materialien. Üblich sind Wellplatten aus PVC, Acryl oder dünnem Blech. Sie sind in verschiedenen Breiten und Profilen erhältlich und werden überlappend aufgelegt.

Je nach Konstruktion werden sie mit speziell gummierten Schrauben oder Nut- und Federsystemen auf den Pfetten fixiert. Für die fachgerechte Montage achten Sie bitte auf die jeweilige Anleitung in der Verkaufsverpackung.

Beim selbst entworfenen Carport steht Ihnen natürlich frei, passend zu Ihrem Haus auch Dachziegel , wärmeisolierende Hohlkammerplatten und andere Materialien zu verwenden. Hauptsache, es gefällt Ihnen, wurde genehmigt und ist bei der Statikberechnung berücksichtigt worden.

Abschließend noch die Dachrinne anbringen, um das Regenwasser zu sammeln und abzuleiten.

Fertig. Ihr Fahrzeug hat ein sicheres Dach über dem Kopf.

TIPP 1: Schutz vor Feuchtigkeit!

So lassen sich die massiven Holzschrauben leichter einschrauben:

  • Den Holzpfosten an den vorgesehenen Stellen mit einem kleinen Holzbohrer vorbohren.
  • Holzschrauben vor dem Einschrauben leicht einfetten.

Verwenden Sie möglichst kein Massivholz:

  • Massivholz kann sich mit der Zeit verziehen und die Konstruktion in Mitleidenschaft ziehen.
  • Besser geeignet sind geleimte Brettschichthölzer, beispielsweise aus nordischer Fichte.
  • Achten Sie auf einen Mindestdurchmesser der tragenden Pfosten von ca. 9 x 9 cm.

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