170 bis 190 cm hohe Zaunwände verwehren neugierigen Nachbarn und Passanten unliebsame Blicke, schützen vor Wind und Lärm und dienen als Schattenspender.
1. ZAUNARTEN
WERKZEUG UND MATERIAL
- Schaufel
- Spaten (oder"Handbagger")
- Schubkarre
- Handstampfer
- Wasserwaage
- Bohrmaschine
- Holz - und Steinbohrer
- Schraubenschlüssel
- Maurerschnur
- Maßband
- Dachlatte
- Hammer
- Maurerkelle
- Akkuschrauber
- Winkeleisen oder L-Beschläge
- rostfreie Sechskant- und Holzschrauben
- Pfosten
- Zaunelemente
FÜR NIEDRIGE ZÄUNE OHNE WINDSCHUTZ
- Einschlaghülsen (alternativ: fertige Betonsockel)
FÜR HOHE ZÄUNE MIT WINDSCHUTZ
Für alle Zaunarbeiten: eine zweite Person, die bei Tragen und Montieren der Zaunelemente zupacken kann.
Mit einem Zaun aus dem natürlichen Baustoff Holz haben Sie viele Möglichkeiten, Ihr Grundstück abzugrenzen und sich gegen unerwünschte Einsicht, Wind und Lärm zu schützen. Besonders unkompliziert und schnell ist das Arbeiten mit vorgefertigten Zaunelementen. Bevor Sie Ihren Zaun montieren, klären Sie sicherheitshalber die örtlichen Baubestimmungen in Ihrer Gemeinde hinsichtlich Höhe und Breite des Gartenzauns ab. Und Ihren Nachbarn frühzeitig zu informieren hat dem einvernehmlichen Mit- und Nebeneinander noch nie geschadet.
JÄGERZAUN/LATTENZAUN

Ein 50 bis 100 cm hoher Jäger- oder Lattenzaun dient eher der symbolischen Kennzeichnung Ihrer Eigentumsgrenze und hält beispielsweise Hunde vom Grundstück fern.
SICHTSCHUTZWÄNDE

Fertige Zaunelemente sind als blickdichte Varianten wie sich überlappende Paneele, Palisaden und Lamellenwände oder als halbdichte Spalierzäune verfügbar. Letztere lassen sich später ganz einfach mit Rankenpflanzen begrünen und schließen. Die einzelnen Zaunelemente sollten nicht breiter als 250 bis 300 cm sein. Sie wirken sonst wie ein großes Segel, das dem Wind nicht mehr standhalten kann. Optisch reizvoll ist eine Kombination aus verschieden gemusterten, gleich großen Elementen.
BOHLENZÄUNE/RANCHZÄUNE

Sind als rustikale Lösung mit echtem Country-Flair in diversen Größen für beide Einsatzbereiche verfügbar.

Holzzäune bestehen vielfach aus heimischen Nadelhölzern, die durch Hochdruckimprägnierung witterungsbeständig gemacht wurden. Nicht imprägniertes Holz muss vor der Montage entsprechend behandelt werden. Achten Sie auf abgeschrägte Pfosten- und Lattenköpfe, an denen das Wasser ablaufen kann.
Ein jährlicher Schutzanstrich mit Schutzfarbe oder Lasur sollte zusätzlich eingeplant werden. Pfosten aus Massivholz können sich verziehen. Brettschichthölzer, z.B. aus Fichte, sind daher besser geeignet. Bei höheren Zaunwänden sollte die Länge der Pfosten so gewählt sein, dass sie sich später auf einer Höhe mit den Zaunelementen befinden und am Fuß zugleich kein unschöner Spalt entsteht.
2. PFOSTENTRÄGER
Den Pfostenträgern kommen entscheidende Aufgaben bei der Stabilität Ihres Zaunes zu. Sie tragen nicht nur die Pfosten, sondern müssen auch für die Festigkeit des gesamten Zaunes beispielsweise bei starkem Wind sorgen. Zugleich verhindern sie, dass das Holz unmittelbar mit Erde oder Beton in Berührung kommt und durch die permanente Feuchtigkeit faulen kann.

Bodenhülsen:
Zum Einschlagen in den Boden - empfehlenswert bei kleineren, offenen Zäunen ohne Windfang-Aufgaben. Bis 80 cm Tiefe verfügbar. Beim Einschlagen darauf achten, dass Sie zum Schutz des Stahls ein stabiles Holzstück auf die oberen Ränder legen oder einen extra Einschlag-Einsatz verwenden und die Hülse genau senkrecht einschlagen.

Fertige Betonsockel:
Werden einfach in den Boden eingegraben und die Pfostenhülsen darauf montiert. Eine schnelle und einfache Alternative, sofern der Zaun von Gewicht, Höhe und Wind nicht allzu großen Belastungen ausgesetzt ist.

H-Pfostenanker/U-Stütze:
Zum Einbetonieren - die stabilste Methode bei hohen Sicht- und Windschutzzäunen.

Aufschraub-Träger in U-Form, Hülse:
Geeignet zum Aufschrauben jeder Zaunform auf Betonsockeln, flachen Mauern oder ähnlich festen Unterlagen.
3. ZAUNMONTAGE
Am Beispiel einer 190 cm hohen Sichtschutzwand lässt sich das Montageprinzip fertiger Zaunelemente einfach und verständlich darstellen. Neben einer fachgerechten Betonierung und Verschraubung ist präzises, wiederholtes Vermessen Ihre wichtigste Aufgabe.
SCHRITT 1:

Markieren Sie mit Pflöcken, Maurerschnur und Maßband entlang Ihrem gewünschten Zaun die Richtung und Pfostenabstände, beginnend mit der Position des ersten Pfostens. Sägen Sie sich eine Dachlatte exakt auf die Länge der Zaunfelder zu.
SCHRITT 2:

Nun für den ersten Pfosten ein ca. 50 bis 60 cm tiefes, quadratisches Loch in maximal doppelter Spatenbreite mit Spaten oder"Handbagger" ausheben.

10 cm Kies einfüllen und mit dem Fuß oder dem Stampfer verdichten.

Das restliche Loch mit Fertigbeton füllen und den H-Pfostenträger/die U-Stütze senkrecht, waagerecht und in Richtung einsetzen. Der Trägerfuß sollte nur wenige Zentimeter über die Erdoberfläche hinausragen. Den Beton feststampfen, ohne die Pfostenposition zu verändern, und dann mit Maurerkelle glätten.

Nun das zweite Loch ausheben, Träger einsetzen und den Abstand zwischen den Pfosten mit einem Maßband sicherheitshalber nachmessen. Ob der Zaun waagerecht montiert ist, ermitteln Sie, indem Sie entweder eine entsprechend lange Latte auf zwei Träger legen und mit der Wasserwaage ausjustieren, oder mithilfe einer professionellen Schlauchwaage. So verfahren Sie den gesamten Zaun entlang bis zum Schlusspfosten.
Falls Sie ein Zauntor einbauen möchten, ist dieses übrigens ebenfalls als vorgefertigtes Zaunelement verfügbar.
SCHRITT 3:

Bei einbetonierten Trägern den Beton einige Tage verfestigen lassen, bevor Sie die Pfosten einsetzen. Die Pfosten in die Trägerführung einstellen, mit der Wasserwaage ausrichten und am Sockel mit Sechskant- Schrauben befestigen. Löcher gegebenenfalls mit einem kleinen Holzbohrer vorbohren. So lassen sie sich leichter einschrauben.
SCHRITT 4:
Das erste Zaunelement wird nun genau zwischen die beiden Pfosten montiert.

Element an der Innenseite des Eckpfostens mit Winkeleisen/L-Beschlägen und Holzschrauben fixieren, während Ihre Hilfe das andere Ende in Waage festhält. Kleine Lattenstücke als Unterfütterung stützen den halb montierten Zaun zusätzlich.

Bei einem 190 cm hohen Element sollten Sie 4 Winkel mit je 2 Schrauben pro Pfosten und Element einplanen. Nun das Element am zweiten Pfosten mit der Wasserwaage ausrichten und auf die gleiche Weise befestigen. So Zaunelement für Zaunelement fortfahren.
TIPP 1: ZÄUNE MIT GEFÄLLE UND"UMS ECK"
Auch in unebenem oder abfallendem/ansteigendem Gel ände müssen Sie auf Ihren Gartenzaun nicht verzichten.
Wichtig ist neben den exakten Pfostenabständen, dass die Pfosten immer senkrecht sind und jedes Zaunelement für sich waagerecht montiert ist.
- Das versetzte Anbringen kann erforderlich machen, dass Sie unterschiedlich lange Pfosten benötigen.
- Größere Lücken am Zaunboden schließen Sie mit Steinen, Bohlen oder Bepflanzungen.
- Für Richtungswechsel einfach die L-Beschläge im Schraubstock entsprechend vorsichtig in den gewünschten Winkel biegen.
4. GARTENTOR SELBER BAUEN
Im Prinzip kann Ihr Gartentor (bei einem Lattenzaun) aus einer gleichmäßig angeordneten Zahl von individuell zugesägten Zaunlatten bestehen. Ein Rahmen rundherum ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich.

Dazu die Dachlatten parallel auslegen und auf der Innenseite oben und unten (zu je ca. 1/4 Torhöhe) Querlatten mit Holzschrauben montieren. Zwischen die Querlatten bringen Sie eine zusätzliche Diagonallatte an. Sie sorgt für eine stabile Aussteifung des Tores.

Auf die Querlatten nun je 1 Beschlag mit etwas Überstand aufschrauben. Auf dem Pfosten entsprechend auf Höhe der Beschläge je 1 Scharnier montieren.

Auf der gegenüberliegenden Torseite auf der oberen Querlatte einen Überwurfriegel anbringen. Auf der Pfosten-Innenseite des Zauns das Verschließelement anschrauben. Tor einhängen. Das war’s.
TIPP 2: HOLZZAUN SELBER BAUEN
Die einfachste Art, sich einen Zaun selber zu bauen, bietet der Ranchzaun.
- Setzen Sie wie beschrieben massive Pfosten im Abstand von max. 250 bis 300 cm ein.
- 2 bis 3 Lagen Bretter (unregelmäßig = besonders rustikal und wildwestähnlich) von der Außenseite mittig auf die Pfosten schrauben.
- Fertig.
- Die Wahl der Holzart bleibt Ihnen überlassen. Achten Sie aber darauf, kein extrem schweres Holz zu nehmen, das mit der Zeit aus den Verschraubung herausbrechen kann.
Mehr handwerkliches Geschick ist nötig, wenn Sie sich Ihren eigenen Lattenzaun bauen wollen.
- Auch hier zunächst die Pfosten im Abstand von max. 250 bis 300 cm einsetzen.
- Dann am oberen und unteren Ende (ggf. auch in der Mitte) Querriegel mittig auf die Pfosten schrauben.
- Die zuvor von Ihnen zugesägten Latten werden an diesen Querriegeln senkrecht und im gleichen Abstand montiert.
- Bei der Anfertigung der Zaunlatten bleibt das Design Ihrer Fantasie und Ihrem Können überlassen. Schnell und einfach herzustellen sind abgerundete oder abgeschrägte Lattenköpfe.
- Dekorativer sind natürlich kleine Verzierungen , die Sie mithilfe von Kreisschneidern und anderen Sägeköpfen aus dem Holz herausarbeiten.
- Hierzu am besten vorher eine Schablone anfertigen, damit alle Lattenköpfe identisch aussehen.
Denken Sie beim Eigenbau daran, immer imprägniertes Holz zu verwenden oder vor der Montage das Holz selber gründlich zu imprägnieren. Stets schräge oder abgerundete Latten- und Pfostenköpfe zu sägen.