Grundierungen sind meist farblos oder milchig und werden mit einem Quast aufgetragen. Verfärbt sich der Untergrund gleichmäßig, wurde die Flüssigkeit entsprechend sorgfältig aufgetragen.
Der beste Schutz für einfaches Mauerwerk ist eine Putzschicht, die vor allem physikalische und hygienische Aufgaben übernimmt: Sie schützt die Mauersteine gegen Feuchtigkeit und Regen. So wird Forstschäden vorgebeugt. Auf geputzten Außenfassaden setzt sich wegen der ebenen Oberfläche weniger Staub ab, der zudem vom Regen schnell abgewaschen wird. Der Putz verschließt auch Löcher und Unebenheiten im einfachen Mauerwerk, die sonst Ungeziefer als Behausung dienen würden.
Eine Putzschicht auf der Außenwand soll aber nicht nur Schutz bieten, sondern auch gut aussehen: Sie kann glattflächig oder - aus optischen Gründen - strukturiertaufgetragen werden.
Putz ist außen der ideale Untergrund für Beschichtungen, innen für Farben und Tapeten . Es gibt verschiedene Putzsorten:
Mörtelputz wird aus Sand und Zement oder Kalk angemischt und drinnen wie draußen eingesetzt. Er ist auch als Fertigmischung erhältlich.
Gipsputz wird ausschließlich im Haus verwendet und auch nur dünnschichtig aufgetragen.
Edel- und Strukturputze sind besonders dazu geeignet, spezielle Oberflächen-Effekte zu erzielen.
Tips
Fertigputz wird in einem Gefäß mit Wasser zu einer breiigen Masse angerührt. Gemischt wird mit einer Schaufel oder einem Bohrmaschinen -Rührvorsatz.
Die Eigenschaften des Zementmörtels lassen sich durch verschiedene Zusätze verbessern: Der Putz haftet dann wesentlich besser, läßt sich leichter verarbeiten und wird ggf. wasserdicht.
Wandfläche grundieren
Auf Wandflächen, die grundiert sind, haftet Putz wesentlich besser. Sie müssen vor der Grundierung verschiedene Kriterien unbedingt erfüllen: Die Wände sollten trokken sein, dürfen keine losen Putzstücke haben, ihre Oberfläche darf nicht sanden. Reste vorhandener Anstriche dürfen nicht abblättern und müssen fest mit dem Untergrund verbunden sein. Machen Sie vor Beginn der Putzarbeiten einen Test: Beim Reiben mit der Hand dürfen sich kein Staub und keine Partikel lösen.
Zuerst werden alle losen Teile abgeschabt und abgebürstet, dann fettende Verschmutzungen, Reste von Bitumenfarben oder Dichtmassen gründlich entfernt. Dann können Sie die Grundierung auftragen. Es handelt sich um eine Flüssigkeit, die nach dem Verdunsten des Lösemittels einen Film auf dem Untergrund bildet, der auch etwas in die Oberfläche eindringt. Dieser Film ist wasserdampfdurchlässig. Die eingedrungene Masse verfestigt die Materialoberfläche und bietet eine
Haftbrücke zu dem aufzutragenden Putz. Grundierungen gibt es lösemittelhaltig und auch umweltfreundlich in Wasser gelöst.

Außenwand verputzen

(1) Die Dicke der Putzschicht wird durch ca. 20 mm starke Latten vorgegeben. Sie werden senkrecht - im Abstand von etwa 50 cm - auf das rohe Mauerwerk genagelt.

(2) Die Räume zwischen den Latten werden mit Putz ausgefüllt. Die angesetzte Mischung kann mit einem breiten Mörtelbrett druckvoll auf die Wand gezogen werden.

(3) Alternativ können Sie auch eine Maurerkelle benutzen: Die Putzmischung wird mit einer schwungvoll- kräftigen Rundbewegung (roter Pfeil) an die Wand geworfen.

(4) Den Putz mit einer Richtlatte abziehen und mit dem Reibebrett glätten. Ist er angetrocknet, alle Latten entfernen, Fugen mit Mischung ausfüllen und gleichfalls glätten.
Ecken verputzen

Um eine Außenecke zu verputzen, befestigen Sie eine Latte (A) mit Putzhaken an einer Seite der Ecke. Die Putzlatte gibt die Dicke der Putzschicht vor. Über Eck wird im Abstand von 30 bis 50 cm eine zweite Latte befestigt. Ist die erste Seite der Wandecke (B) verputzt und getrocknet, wird die Ecklatte umgesetzt und die andere Wandseite verputzt. Dann alle
Putzlatten und -haken entfernen und alles glatt zuputzen.

Damit der Putz an einer stark belasteten Ecke später nicht wegbricht, wird ein Schutzprofil mit eingeputzt. Die Blechecke
wird mit Nägeln befestigt oder mit Gips angeklebt. Die vorgewölbte Ecke gibt die Putzdicke vor. Beim Abziehen der frisch aufgetragenen Mischung wird die Richtlatte auf Blechprofil und Putzlatte entlanggezogen. Die Rundung der Ecke bleibt sichtbar und wird mitgestrichen oder übertapeziert.
Putzträger und Werkzeug

Auf Holzbalken oder Stahlträgern haftet Zementmörtel schlecht, da die Materialien unterschiedliche Dehnungseigenschaften haben. Um Risse zu vermeiden, werden Putzträger aus verzinktem Streckmetall
eingesetzt, die entweder aufgenagelt oder aufgeklebt werden.
Werkzeuge zum Verputzen: (A) Maurerkelle zum Anwerfen des Putzes, (B) kleine Kellen für Ecken und Winkel, Spezialkelle zum Glätten von (C) Innen - und (D) Außenecken, (E) Glätter aus Metall oder Kunststoff zum Abziehen der Fläche, (F) Reibebrett zum Glätten.
Reibeputz für innen und außen

Neben dem Mörtelputz, der aus Sand und Zement angemischt und glattflächig verarbeitet wird, gibt es stark körnige Fertigmischungen, bei denen durch die besondere Art des Auftragens unterschiedlich strukturierte Oberflächen entstehen. Dafür ist ein Reibebrett aus Holz oder Kunststoff erforderlich.

Der fertig angemischte Strukturputz wird zuerst - am besten mit einem Rührvorsatz an der Bohrmaschine - angerührt. Mit einer Glättkelle wird die zähflüssige Masse aufgezogen und auf Kornstärke abgerakelt. Dann wird die Fläche in kreisförmigen Bewegungen mit dem Reibebrett bearbeitet.


Wenn der Putz diagonal abgezogen wurde, führt seitliche Beleuchtung durch Licht und Schatten zu reizvollen Kontrasten. Die festgelegte Richtung der Struktur muß über die ganze Fläche der Wand fortgesetzt werden. Kontrollieren Sie diese Ausrichtung mit Hilfe von Wasserwaage und Winkellehre.
Roll- und Strukturputz für innen und außen

Rollputze bestehen aus einer feinen Kunstharz-Masse, die eher einer dickflüssigen Farbe als einer Putzmasse entspricht. Als Untergrund geeignet für diesen Spezialputz sind alle glatten, tragfähigen und wasserfesten Wandflächen. Der Auftrag des Putzes erfolgt mit einer normalen Lammfell-Rolle.

Der mit einer Lammfell-Rolle aufgetragene Putz hat eine feine Oberflächen- Zeichnung, die an Apfelsinenschalen erinnert. Gröbere Strukturen können Sie mit einer abgerundeten (im linken Bild) oder einer eckigen Kelle (oben) prägen, solange der Putz noch weich ist. Die Offenzeit beträgt 10 bis 20 min.

Sie können auf einfache Weise unterschiedlichste Oberflächen-Muster erzeugen. Wird die Putzschicht mit der Glättkelle stärker aufgetragen, können tiefere Strukturen geformt werden: z.B. mit einem selbstgebauten Werkzeug, das aus einem
brettförmigen Körper und aufgenagelten Schlauchenden besteht.

Dickerer Putz kann auch mit Stempeln strukturiert werden. Eine Platte aus Holz in beliebiger Form - hier rund - wird auf den frischen Putz gedrückt und unter leichten Drehbewegungen wieder von der Wand abgezogen. Stempelmuster können ganzflächig oder auch nur punktuell aufgebracht werden.