Immer wieder stehen Wohnungen und Häuser in Flammen und Menschen sterben. Die vergessene Kerze, die Zigarette im Bett, der Kurzschluss – Brände haben viele verschiedene Ursachen. Ihre Auswirkung ist jedoch immer gleich fatal. Durch einige wenige Vorsorgemaßnahmen und ein paar Grundregeln beim baulichen Brandschutz lässt sich der Ausbruch eines Feuers vielleicht nicht verhindern, aber zumindest in seiner zerstörerischen Dimension eindämmen.
Gliederung
- Brandschutzvorsorge – Rauchwarnmelder – Weitere Maßnahmen
- Baulicher Brandschutz
RAUCHWARNMELDER
Von den gut 600 Todesopfern bei Haus- und Wohnungsbränden jährlich sterben die meisten durch Rauchvergiftung. Bereits 3-4 Atemzüge dichter Rauchschwaden können tödlich sein. Man erstickt buchstäblich im Schlaf. Ein einfacher Rauchwarnmelder hätte wohl in vielen Fällen Leben gerettet.
Deshalb haben inzwischen acht Bundesländer die Pflicht zum Anbringen von Rauchmeldern in allen Neu-, Um- und Bestandsbauten beschlossen. In Hamburg und Schleswig-Holstein wird auch die Nachrüstung in allen vorhandenen Wohnungen Ende 2010 Pflicht. Andere Länder werden stufenweise nachziehen.
Rauchwarnmelder arbeiten mit Licht. Ein Lichtstrahl wird regelmäßig ausgesandt. Trifft er auf Rauch, wird das Licht zurückgeworfen und vom eingebauten Lichtempfänger registriert. Dieser löst dann den Alarm aus.
Rauchwarnmelder können einzeln, aber auch für ein Gebäude mit mehreren untereinander über Funk vernetzt werden. Sie verhindern zwar kein Feuer und alarmieren auch nicht automatisch die Feuerwehr. Aber durch ihre akustischen Warnsignale, machen Sie die Bewohner aufmerksam und geben ihnen Zeit zum Reagieren und Flüchten.
Achten Sie beim Kauf eines Rauchwarnmelders auf die Norm DIN 14676. Die 230-V-Geräte müssen über eine Notstromversorgung wie z.B. Batterien verfügen und einen Alarmton von mindestens 85 db (A) abgeben.
WEITERE MASSNAHMEN
Mit Möbel verstellte Fluchtwege, defekte Feuerhemm-Türen zum Heizungsraum und vieles mehr sind gefährliche Nachlässigkeiten.
Mithilfe einer kleinen Checkliste haben Sie die Problembereiche schnell kontrolliert und korrigiert:
2. BAULICHER BRANDSCHUTZ
Baulicher Brandschutz hilft, Brände zu verhindern bzw. die Ausbreitung deutlich zu hemmen. Einige davon sind abhängig vom Gebäude Pflicht, andere sinnvolle Maßnahmen auf freiwilliger und verantwortungsbewusster Basis.
Wenn Sie Ihr Wohnzimmer nachträglich mit einem Kaminofen oder Kachelofen ausrüsten, müssen Sie zuvor die Installation durch Ihre Schornsteinfeger prüfen und genehmigen lassen. Auch die fachkundige Abnahme nach dem Aufbau ist vorgeschrieben. Hierdurch werden unsachgemäße Montagen ausgeschlossen, die zu Rauchentwicklungen und Bränden führen können.
Beim Einbau neuer Zwischenwände auf Basis eines Ständerwand-Systems (z.B. im ausgebauten Dachboden) achten Sie unbedingt auf den Einbau der Wärme- und Schalldämmung aus feuerfestem Material.
Gleiches gilt für den Einbau von Gips- und Gipsfaserplatten. Auch diese sollten nach dem Grad ihrer Feuerbeständigkeit gewählt werden.
Sprechen Sie vor dem Kauf von Gipsplatten und Ständerwand den Fachmann in Ihrem Praktiker Baumarkt gezielt darauf an. Je länger diese Materialien im Brandfall dem Feuer Widerstand leisten, desto langsamer breitet sich der Brand im Haus aus.
Eine Aufgabe für den Profibetrieb sind sogenannte Brandschutzfugen an Wänden und Decken. Hier werden die Fugen mit speziellem Schaumstoff gefüllt, der bei Hitze aufquillt und beispielsweise Dehnfugen dicht verschließt. Wände und Decken leisten dadurch maximalen Feuerwiderstand.
Auch feuerfeste Kabelabschottungen im Haus sind ein Beitrag zum Brandschutz. Werden elektrische Leitungen durch feuerbeständige Wände und Decken geführt, müssen die Durchführungen sogar mit feuerbeständigen und rauchgasdichten Abschottungen verschlossen werden. Sonst verlieren Wand oder Decke ihre Feuerbeständigkeit.