Gartenarbeiten im November und Dezember

Auch wenn der Winter mit leisen Schritten näher rückt, speziell der November ist noch ein Monat mit vielfältigen Gartenaufgaben.

Auch wenn der Winter mit leisen Schritten näher rückt, speziell der November ist noch ein Monat mit vielfältigen Gartenaufgaben. Pflanzen, Ernten und die Vorbereitung auf die frostige Jahreszeit – bis etwa Mitte Dezember kommt ganz sicher keine Langeweile auf.

  • Viele der folgenden Aufgaben sind nicht immer zeitlich exakt zu definieren. Es gibt von Jahr zu Jahr unterschiedliche warme und kalte, nasse und trockene Herbstzeiten. Die Arbeiten müssen ntürlich jeweils individuell an das aktuelle Klima angepasst werden.
  • So kann es vorkommen, dass Sie in einem nasskalten Herbst mit frühem Frost viele Gartenarbeiten bereits bis Mitte November erledigt haben müssen – oder andererseits bei mildem und trockenem Wetter bis weit in den Dezember hinein arbeiten können.
  • Beachten Sie deshalb abhängig vom jeweiligen Herbstwetter auch den Praktiker Ratgeber „Gartenarbeiten im Oktober“. Zahlreiche dort beschriebene Arbeiten können gegebenenfalls durchaus noch bis Ende November erfolgen. Ebenso wie es witterungsbedingtfließende Übergänge für November- und Dezemberarbeiten gibt.

1. TYPISCHE NOVEMBERARBEITEN

PFLANZZEIT

Bei „normalen“ Witterungsverhältnissen setzt sich die Pflanzzeit aus dem Oktober auch im November weiter fort.

So können Sie sowohl neue laubabwerfende Gehölze wie Obstbäume, Laubbäume und Sträucher vor dem Frost einpflanzen als auch diverse Staudenarten. Dazu zählen beispielsweise Lilien oder Hibiskus.
Ebenfalls dürfen jetzt noch Knollenblumen wie Tulpe, Krokus, Schneeglöckchen und Narzisse ins Blumenbeet.

ERNTEZEIT

Bevor es zu frieren beginnt, werden Möhren, Endivie, Weiß- und Rotkohl, Chinakohl sowie Rote Bete und Sellerie geerntet. Auch für Herbsthimbeeren ist nun Erntezeit. Erst nach dem ersten Frost schmecken frisch geernteter Rosenkohl, Porree und Grünkohl am besten. Das kann im November, aber durchaus auch erst im Dezember der Fall sein.

SCHNITTZEIT

Der Rückschnitt von Obstbäumen und allen anderen Gehölzen, mit Ausnahme der Rosen sowie der Frühblüher des nächsten Frühjahres, geschieht prinzipiell erst nach dem Laubfall. Dabei darf es auch schon gefroren haben, der Schnitt selbst erfolgt jedoch stets an frostfreien Tagen.

SCHUTZZEIT

Während robuste und winterharte Pflanzen jetzt noch in die Erde dürfen, müssen vor allem empfindliche Arten und junge Pflanzen nun konsequent vor den Belastungen durch das Spätherbst- und Winterwetter geschützt werden.

So sollten Sie Ihre Rosen und jungen Gehölze rechtzeitig mit Vlies-, Kokos- oder Jutematten versehen. Werden Anfang November noch späte Salatsorten und Wintergemüse gesät, ist ein Schutzvlies oder eine abdeckende Folie unerlässlich.

Eine schützende Mulchschicht tut allen Blumenbeeten gut. Leere Gemüsebeete mit schweren Böden werden nun gründlich umgegraben, während leichte Böden lediglich aufgelockert werden müssen. Dann kommt eine Schicht Kompost auf die Beete und sie werden bis zum Frühjahr in Ruhe gelassen.

Schneiden Sie im Spätherbst alle sichtbaren Teile von Begonie, Dahlie und anderen Knollenblumen ab und werfen Sie sie auf den Kompost. Die Knollen werden vorsichtig aus dem Boden geholt und zum Überwintern trocken und kühl im Keller gelagert.

Alle nicht winterharten Kübelpflanzen gehören ab November mindestens über Nacht nach drinnen. Je weiter der Herbst fortschreitet, desto zeitiger müssen sie ganz in die Wohnung oder das Gewächshaus gebracht werden. Auf keinen Fall dürfen sie Frost abbekommen. Überprüfen Sie die Pflanzen vor der Verlegung in ihr Winterquartier auf Krankheiten und Schädlinge und behandeln sie sie notfalls rechtzeitig.

Winterharte Kübelpflanzen wie z.B Buchsbaum sollten Sie ebenfalls nicht ungeschützt dem Winter aussetzen. Vor allem die empfindlichen Wurzelballen benötigen Schutz durch Kokos- oder Jutematten. Eventuell sollten Sie vor starkem Frost die obere Pflanzenhälfte mit einer dichten Folie umkleiden.

AUFRÄUMZEIT

Ist es Anfang November noch warm, können Sie den letzten Rasenschnitt des Jahres auch erst in diesem Monat durchführen. In jedem Fall müssen Sie Ihren Rasen von Herbstlaub frei halten. Sobald es friert, sollte der Rasen nur noch möglichst wenig betreten werden, um die empfindlichen Halme nicht umzuknicken. Sie wachsen sonst im Frühjahr nicht mehr nach.
Ob Sie Ihr Gartenwerkzeug bereits im November oder erst im Dezember reinigen, hängt erstens vom Wetter und zweitens von Ihrem Garten ab. Der Gehölzschnitt kann sich bis in den Dezember hineinziehen – Haselnuss z.B. wird klassischerweise am 4. Dezember zurückgeschnitten. Gleiches gilt für das Einpflanzen oder auch Umpflanzen Ihrer Gehölze.

Davon abhängig wird nun das Gartenwerkzeug gründlich gereinigt. Rasenmäher, Heckenschere, Baumschere und ähnliche Geräte sollten zudem geschärft, eingeölt und in Tücher oder der Originalverpackung verpackt und im Keller, in der Garage oder im Gartenhaus eingelagert werden.

In den meisten Fällen gehören spätestens im November auch alle Gartenmöbel eingelagert. Sorgen Sie für einen trockenen, frostfreien Unterstand. Denken Sie je nach Beginn der Frostphase unbedingt auch daran, die Regentonne zur Gartenbewässerung zu leeren. Der Gartenschlauch wird ebenfalls entleert und eingelagert und vergessen Sie nicht, alle Wasser führenden Leitungen im Garten (die nicht frostsicher 80 cm tief verlegt wurden) zu schließen.

2. ZUSÄTZLICHE DEZEMBERARBEITEN

Generell gilt: Für alles, was Sie nicht im November erledigt haben, wird es nun im Dezember höchste Zeit. Darüber hinaus kann der Dezember in einigen Regionen bereits die ersten kräftigen Schneefälle bringen. Auch diese bringen Gartenarbeit mit sich.

Im Dezember ist die richtige Zeit, Ihren Kompost einmal gründlich umzusetzen. Das fördert den Rotteprozess, insbesondere, wenn Sie zusätzlich Beschleuniger hinzugeben. Auf diese Weise werden Sie im Frühjahr einen nährstoffreichen Humus für Ihre neuen Beete erhalten.

PFLANZENARBEITEN

An frostfreien Tagen lässt sich der Gehölzschnitt noch problemlos durchführen. Nutzen Sie diese Gelegenheit gleich auch dazu, Brennholz für Ihren Kaminofen zu schlagen und zu spalten.

Im Dezember werden Wein, Haselnuss und je nach Wetterlage fast alle übrigen Gehölze zurückgeschnitten, sofern Sie dies nicht bereits im November erledigt haben. Jetzt ist auch die optimale Zeit, zu eng stehende Bäume und Sträucher umzupflanzen, da sie sich in der so genannten Saftruhe befinden. Bambus sowie alle Immergrünen benötigen an frostfreien Tagen vor dem eigentlichen Wintereinbruch regelmäßig Wasser.

Bei starkem Schneefall sollten Sie Immergrüne mit einem Besen von zu dicken und schweren Schneelasten befreien.

Obstbaumstämme schützen Sie vor Frostrissen, indem Sie sie mit einem Kalkanstrich versehen.

AUCH TIERE BRAUCHEN IHRE HILFE

Nachdem Sie den ganzen Herbst über Ihren Gartenteich von Laub und anderen organischen Substanzen frei gehalten haben, verträgt das Wasser speziell bei Fischbestand Ende November / Anfang Dezember eine letzte Sauerstoffkur. Anschließend wird die Pumpe abgebaut, sobald Frost droht. Reinigen Sie die Filter und bringen Sie das Pumpensystem in einen trockenen, frostfreien Unterstand. Denken Sie dabei auch daran, die Zuleitungsschläuche zum Wasserfall oder Springbrunnen zu leeren und ggf. ebenfalls einzulagern.

Stellen Sie dann auch die Fütterrung der Fische ein und sorgen Sie mit einem Eisfreihalter dafür, dass sich keine durchgängige Eisdecke bilden kann.

Laubhaufen und Holzstapel sind ideale Winterquartiere für Igel, Eidechsen und andere Nützlinge. Lassen Sie sie daher ruhig liegen oder legen Sie sogar extra welche an. Vor allem: Stören Sie die Tiere nicht in ihrem Winterschlaf. Sie werden es Ihnen im kommenden Jahr mit Heißhunger auf viele Schädlinge danken.

Sobald Frost und Schnee das Wetter bestimmen, finden auch die heimischen Vögel immer weniger oder gar keine Nahrung mehr. Legen Sie daher geschützte Futterplätze an, die Sie regelmäßig füllen. Achten Sie dabei darauf, dass Körnerfresser wie Finken und Sperlinge Sonnenblumenkerne und ähnliches Futter vor finden und Weichfutterfresser wie Meisen und Rotkehlchen mit Meisenknödel, Haferflocken oder Kleie gefüttert werden.

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