Holzplatten - mit Fensterbänken und Arbeitsplatten arbeiten

Holz ist das Material, das Heimwerker am liebsten in die Hand nehmen, weil es ein natürlicher Werkstoff ist.

Holz ist das Material, das Heimwerker am liebsten in die Hand nehmen. Weil es ein natürlicher Werkstoff ist. Und weil es sich sehr gut verarbeiten läßt. Platten lassen sich zwar nicht einfach aus einem Baumstamm sägen, aber es gibt sie – frisch aus dem Sägeund Presswerk – als Leimholzoder Holzwerkstoff-Platten in vielen Variationen.

Brauchen Sie eine formstabile, dünne Platte, empfiehlt sich Sperrholz. Es besteht aus mehreren wechselseitig verleimten Holzschichten. Suchen Sie ein leichtes Material mit schönem Furnier, kommt eine Tischlerplatte in Frage. Solche Platten bestehen aus verleimten Stäben, die beidseitig mit Deckfurnier versehen sind. Ist eine pflegeleichte Oberfläche wichtig, nehmen Sie eine beschichtete Spanplatte. Wollen Sie Ihr Werkstück lackieren, lassen Sie sich eine Mitteldichte Faserplatte (MDF) zuschneiden. Span-, MDF- und Hartfaserplatten
gehören zur Gruppe der Holzwerkstoffe: Sie werden aus groben oder feinen Holzspänen unter hohem Druck verpresst. Massivholzbretter verwinden sich leicht bei Änderungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wer dennoch Platten aus massivem Holz einsetzen möchte, hat eine Alternative: Leimholz. Es besteht aus miteinander verleimten Stäben, die sich gegenseitig stabilisieren. Die Platten sind daher verwindungsfrei.

Plattenarten

Leimholzplatten bestehen aus Massivholzstäben, die – bezogen auf ihre Maserung – wechselseitig miteinander verleimt sind.

Sperrholz wird aus mehreren, mindestens drei Schichten kreuzweise miteinander verleimt. Es wird auch als Furnierholz bezeichnet.

Tischlerplatten haben eine Mittellage aus verleimten Holzstäben. Die Furnierschichten außen laufen quer zur Maserung der Stäbe.

Spanplatten können Sie mit verschiedenen Oberflächen bekommen: unbeschichtet, mit Furnier oder mit Kunststoffbeschichtung.

Mitteldichte Faserplatten (MDF) haben eine feinere Struktur als Spanplatten, sind stabiler, lassen sich gut fräsen und lackieren.

Hartfaserplatten werden aus fein zerfasertem Holz gepreßt. Das Material gibt es mit glatter oder beschichteter Oberfläche.

Fensterbänke

Fensterbänke aus beschichteten Spanplatten gibt es in drei Tiefen: 20, 25 und 30 cm. Sie werden mit verschiedenen Dekoren und Vorderkanten hergestellt.

Arbeitsplatten

Die 38 mm starken Arbeitsplatten gibt es in Leimholz natur und als kunststoffbeschichtete Spanplatten mit abgerundeten Kanten. Sie sind strapazierbar und pflegeleicht.

Tip

Die Holzplatten können Sie im Baumarkt in jeder gewünschten Größe zuschneiden lassen. Die große Spezialsäge arbeitet wesentlich präziser als jede Hand- oder einfache Tischkreissäge. Es ist daher sinnvoll, daß Sie sich ihre genauen Maße ausrechnen, bevor Sie die Holzplatten von uns zuschneiden lassen. Übrigens: Der Zuschnittservice kostet Sie keinen Pfennig extra – berechnet wird nur die Größe der Platte.

Platten verarbeiten und verbinden

Ob Sie sich ein Regal schreinern, eine Lautsprecherbox bauen oder die Arbeitsplatte in Ihrer Küche erneuern wollen – je nach Art der Holz- bzw. Holzwerkstoffplatten fallen unterschiedliche Aufgaben an: mit der Stich- oder Handkreissäge
arbeiten, bei Schichtstoff- und Spanplatten die offenen Schnittkanten spachteln oder mit Umleimern versehen, Eckverbindungen herstellen oder Bodenträger einbauen. Hier einige hilfreiche Tips, wie Sie die unterschiedlichen Plattenmaterialien verarbeiten.

(1) Bei Zuschnitt von beschichteten Platten mit der Stich- oder Handkreissäge kann die obere Schnittkante ausreißen. Legen Sie die Plattenrückseite nach oben.

(2) Für die Schnittkanten von Spanund Tischlerplatten gibt es Umleimer, die zur Oberfläche passen. Die Umleimer sind auf der Unterseite mit Schmelzkleber versehen.

(3) Die Überstände des Umleimers können Sie mit einem speziellen Kantenschneider oder mit der Kante einer Feile abtrennen. Dann mit Schleifpapier nacharbeiten.

(4) Schnellmontage-Schrauben haben tiefere Gewindegänge als Holzschrauben. Nur das obere Bauteil vorbohren, Holzleim angeben, Platten verschrauben.

(5) Unsichtbare Dübelverbindungen: Stirnseite der ersten Platte mit Bohrlöchern versehen. Die Positionen mit Hilfe von Dübelmarkern auf das Gegenstück übertragen.

(6) Bei Dübelverbindungen wird genau senkrecht und tiefer gebohrt, als der Dübelmaß lang ist: Der Holzleim, der in die Bohrlöcher eingebracht wird, braucht Platz.

Tips

Platten werden mit Holzleim unter Druck zusammengefügt.
Leimverbindungen sind fester als das Holzgefüge selbst. Für beschichtete Spanplatten genügt Holzleim nicht: In diesem
speziellen Fall sollten Sie Lackleim verwenden.
Um Anpressdruck zu erzeugen, können Sie mit Zwingen oder bei großen Platten und Kästen mit Gurten arbeiten.

Küchen-Arbeitsplatten montieren

(1) Die Hinterkante der Arbeitsplatte und alle Kanten von Ausschnitten werden mit Einlaßgrund vorgestrichen und versiegelt. Für die Seitenkanten gibt es Anleimerstreifen, die mit Kontaktkleber, z.B. Pattex, befestigt werden.

(2) Für die Verlängerung oder Eckverbindungen von Arbeitsplatten gibt es einen speziellen Beschlag, der von der Unterseite eingesetzt wird. Mit einem Forstner- oder Scharnierlochbohrer werden hierfür 20 mm tiefe Löcher gebohrt.

(3) Die Löcher der beiden Arbeitsplatten werden durch Kanäle verbunden: 15 mm breit fräsen oder per Handsäge und Stecheisen ausheben. Dann die Verbinder einsetzen und die Muttern mit einem Maulschlüssel anziehen.

(4) Wenn aus zwei Arbeitsplatten ohne Gehrungsschnitt eine L-Form entstehen soll, muß zum Ausgleich der Kantenrundung eine spezielle Profilleiste zwischengesetzt werden. Platten mit Spezialverbinder (siehe links) sichern.

Möbelverbinder

a) Ein Verbinder, der in die Platten eingelassen, kaum zu erkennen ist.
b) Der Trapezbeschlag wird innen an beiden Platten montiert.

Exzenter-Korpusverbinder: Durch Drehen des Exzenters a) verankert der im Seitenteil eingeschraubte Dübel b) die beiden Platten.

Bodenträger

Für lose Einlegeböden gibt es verschiedene Bodenträger-Systeme: entweder zum Nageln oder zum Einstecken in Bohrlöcher.

Fachboden sichern: Schraubbolzen in Seitenteil schrauben, Beschlag in Boden einstecken, von oben auf Bolzen setzen und verriegeln.

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