Keine Regel ohne Ausnahme: Etwas anderes ist beispielsweise die Gefahr, die von einem Wespennest unter dem Dachstuhl ausgeht. Hier sollten Sie nicht selbst aktiv werden, denn mit sanften Methoden wird man in diesen Fällen keinen Erfolg haben. In der Regel übernimmt die Feuerwehr diese Aufgabe. Wespennester werden ausgeräuchert, verschlossen oder anderweitig eliminiert – in Abwägung des Risikos für die Bewohner.
Insektenschutz Ratgeber - Lösungen und Tipps
Es sind ja nicht nur lästige Fliegen, die uns im Haus und in der Wohnung oft den letzten Nerv rauben.

Es sind ja nicht nur lästige Fliegen, die uns im Haus und in der Wohnung oft den letzten Nerv rauben. Mückenstiche mögen lediglich übel jucken, aber bei Bremsen, Wespen oder anderen Insekten kann ein Stich durchaus gefährlich sein. Ameisen möchte ebenfalls niemand durch das Wohnzimmer krabbeln sehen. Insektenschutz gehört ab dem Frühjahr zum festen Bestandteil des Wohnkomforts, aber auch der Gesundheitsvorsorge.
1. GRUNDSÄTZLICHES
Unter den Insekten gibt es nicht nur lästige oder schädliche, sondern auch eine Vielzahl sehr nützlicher Arten. Die chemische Keule ist daher längst nicht immer die empfehlenswerte Wahl.
Bienen, Hummeln oder Wespen sollten zwar draußen bleiben, aber nicht gleich das Eindringen mit dem Leben bezahlen. Auch mit Rücksicht auf die eigene Gesundheit sind chemische Insektenvernichter nur bedingt sinnvoll.
Die vielbeworbenen Ultraschallgeräte zur Mückenbekämpfung gehören laut zahlreichen Testurteilen leider nicht zu den tatsächlich wirksamen Lösungen.
Als sanfteste und zugleich dauerhaft zuverlässigste Methode sind daher Fliegengitter und vergleichbare Lösungen an allen Fenstern und Türen (fast) immer die beste Lösung. Auch altbewährte Hausmittel können im Einzelfall effektiv Abhilfe schaffen.


Vorsorge ist immer ein guter Ratgeber. Offen stehende Saft- und Marmeladengläser, Kuchen und andere zuckerhaltige Nahrungsmittel sind für viele Insekten einfach zu verlockend. Wasser in der Nähe der Terrasse – wie Gartenteich, aber auch gefüllte Gießkannen, Trinkschalen für Vögel etc. – ziehen Mücken und Libellen magisch an. Die Vermeidung solcher „Lockmittel“ kann das Insektenaufkommen bereits spürbar reduzieren.
1. FENSTER UND TÜREN
LÖSUNGEN FÜR DAS FENSTER
Fliegengitter für Fenster – die schnelle und günstige Abhilfe
Für wenige Euro sind Flügelfenster schnell und einfach dicht gemacht:

1. Den Fensterrahmen von innen fett- und staubfrei reinigen und trocken wischen.

2. Dann das Klettband mit der Klebeseite von innen rund um den Fensterrahmen aufkleben.

3. Das Fliegengitter an einer Ecke anhalten und zunächst entlang des oberen Rahmens fest auf das Klettband drücken.
4. Danach den Stoff den seitlichen Rahmen entlang nach unten andrücken und den überstehenden Stoff mit der Schere bzw. dem in der Verpackung beigelegten Cutter abschneiden.
5. Nun die gegenüberliegende Seite andrücken und Reste ebenfalls abschneiden.
6. Zum Schluss das Fliegengitter an der Rahmenunterseite in das Klettband eindrücken und Reste ebenfalls abschneiden.
7. Abschließend das Fliegengitter am gesamten Rahmen entlang nochmals fest in das Klettband eindrücken, zum Beispiel mit einer Bürste.
8. Fertig. Das Fenster ist rundum abgedichtet.
Übrigens: Anthrazitfarbige Fliegengitter sind transparenter als weiße. Diese erlauben oft nur einen milchig- trüben Blick nach draußen.
Insektenschutz-Fenster – die elegante Maßnahme
Etwas teurer, aber sehr praktisch, witterungsbeständig und langlebig sind Insektenschutz-Fenster aus Aluminiumrahmen mit Steckverbindern und Fieberglasgewebe.
Sie werden ohne Bohren und Schrauben mit simplen Einhängefedern am Fensterstock eingeklemmt. Der Fensterrahmen bleibt unbeschädigt.

1. Ermitteln Sie die Rahmenmaße (Innenmaße) des Fensters und wählen Sie das passende Insektenschutzfenster aus.

2. Die Aluminiumprofile lassen sich mit der Metallsäge problemlos auf die korrekte Länge kürzen.

3. Die Eckverbinder werden mit den Profilen zusammengesteckt und das Fieberglasgewebe befestigt.
4. Das Gestell nun noch in den Fensterstock einhängen. Fertig.
Insektenschutz-Schieberollos

Die eleganteste und flexibelste Art des Insektenschutzes: Auch bei hochwertigen Schieberollos sind mittlerweile praktische Lösungen erhältlich, die ohne Bohren montiert werden können.
Auch die Systeme auf Basis von Alu-Profilen, Rollo-Kassette und Fiberglasgewebe funktionieren durch problemloses Einklemmen in die Laibung. Allerdings müssen Sie hier das System am Fensterrahmen anschrauben.
TIPP 1: BEWÄHRTE HAUSMITTEL
Ameisen
- Gegen Ameisen hilft (bei relativ geringem Vorkommen) doppelseitiges Klebeband rund um Fenster und Türen.
- Schlimmstenfalls den Ameisenzug zurückverfolgen und das Nest chemiefrei zerstören: Backpulver, kochendes Wasser etc.
- Für Ameisen giftige Fressköder entlang der Ameisenstraße bzw. im Haus helfen zuverlässig.
Fruchtfliegen
- Wasser, Spülmittel und Essig im Glas neben die Früchte platziert ergeben eine zuverlässige Fruchtfliegenfalle (Essig zieht sie an, Spülmittel verhindert die Oberflächenspannung, die Fruchtfliegen ertrinken).
INSEKTENSCHUTZ AN TÜREN UND TERRASSENTÜREN
Wie schon bei den Fenstern haben Sie auch bei den Türen die Wahl zwischen einfachen und günstigen, sowie hochwertigen und besonders langlebigen Insektenschutz-Angeboten.
Es kann allerdings einen Unterschied machen, ob Ihre Terrassentür eine Schiebe- oder Schwenktür ist.
Universell einsetzbar:
Lamellen-Fliegengitter

Ganz gleich, wie breit die Türöffnung ist, Lamellen-Fliegengitter passen immer. Jede Lamelle ist modellabhängig zwischen 90 und 120 cm breit und bis zu 250 cm lang. Sie werden mit einigen Zentimetern Überlappung nebeneinander am oberen Türrahmen befestigt.
Hierbei stehen Ihnen einfache, aber nur für einen Sommer geeignete Klettbänder mit Klebeseite, Klemmleisten aus Kunststoff zum Ankleben oder hochwertige Alu-Klemmleisten zum Anschrauben zur Verfügung.
Der Nachteil: Bei Wind können die Lamellen auseinandergedrückt werden und lassen dann Insekten durch.
Zudem müssen Sie sie jedesmal beim Durchschreiten der Tür beiseitedrücken.
Insektenschutz-Schwenk- und Schiebetüren
Passend zu einer Schwenktür gibt es Insektenschutz-Schwenktüren in diversen Abmessungen. Mit Schrauben am Rahmen befestigt, schließen sie mittels Magneten. Alu-Profile und Fiberglasgewebe machen sie zu einem robusten Ganzjahresschutz.

Etwas aufwendiger zu montieren, dafür jedoch sehr elegant, sind Insektenschutz-Schiebetüren aus Aluminium und Fiberglasgewebe. Sie eignen sich sowohl für eine Schwenktür als auch für eine Schiebetür.
Die Montage erfolgt zwischen Rolllade und Türrahmen:
1. Befestigung der Alu-Laufschienen auf dem Boden (waagerechte Lage) und unter dem Türsturz durch Bohren und Anschrauben.
2. Einhängen der Tür in die Laufschienen.
3. Zwei Einzelsets können zu einer Doppeltür verbunden werden.
TIPP 2: RAFFINIERTE ENTWICKLUNGEN
Pendeltür
Für Schwenktüren (Terrasse, Balkon) geradezu perfekt sind Fliegengitter als Pendeltüren. Sie öffnen sich in beide Richtungen – ein einfacher Schubs mit Ellbogen oder Schulter genügt – und schließen selbsttätig durch Zurück-„Pendeln“.
Dachfenster
Ganz neu sind Fliegengitter für Dachfenster in Dachschrägen – bislang für Insekten ein „offenes Scheunentor“ ins Innere. Das Fliegengitter wird am unteren Fensterrahmen befestigt und bietet genügend Spielraum zum Öffnen des Fensters. Für das unkomplizierte Öffnen und Schließen des Fensters verfügt das Fliegengitter über einen Reißverschluss.
Gewebetrends
Vielfach reduzieren Fliegengitter den Lichteinfall deutlich. Auch die Sicht nach draußen ist eingeschränkt, wobei weißes Gewebe hier weniger transparent wirkt als schwarzes. Neueste Entwicklungen von speziellen, extrem feinen und zugleich hoch reißfesten Hightech-Fäden erhöhen den Lichteinfall um über 30 %. Auch der Luftdurchfluss ist deutlich besser. Der Faden besteht aus dem Kunststoff Polyethylenterephthalat und soll zudem noch sehr witterungsbeständig sein.