Kork-Bodenbelag wird in drei Formen angeboten: Als Korkfliesen, Korkparkett und Kork-Fertigparkett. Korkfliesen und Korkparkett werden zumeist auf dem Untergrund verklebt, Kork-Fertigparkett mit praktischem Nut-Feder-System wie Laminat schwimmend verlegt.
Korkparkett verlegen
Drei große „W“ zeichnen Korkparkett aus: Warm – Weich – Wohnlich.

Drei große „W“ zeichnen Korkparkett aus: Warm – Weich – Wohnlich. Längst hat sich Korkparkett vom idealen Belag für das Kinderzimmer zum attraktiven Bodenbelag für fast alle Wohnräume gemausert. Das Naturprodukt liegt im Trend – weil es sich leicht selbst verlegen lässt, dekorativ und pflegeleicht ist sowie einen ausgesprochen hohen Wohnkomfort bietet.
1. EIN FANTASTISCHER ROHSTOFF


Als isolierende Trittschalldämmung unter Bodenbelägen wird Rollkork übrigens ebenfalls immer beliebter.
Die Oberflächen der Korkböden können naturbelassen, gewachst, geölt, versiegelt oder PVC-beschichtet sein. Sie sind je nach Oberflächenbehandlung in vielen verschiedenen Farben, Dekoren und Strukturen erhältlich und passen sich daher mühelos jedem Raumambiente sowie jedem Geschmack an.

Das multidekorative Material wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Korkeichen wachsen vor allem in Portugal, Spanien und Nordafrika. Sie werden im Alter von ca. 25 Jahren erstmals geschält. Die gut 5 cm dicke Rinde wächst innerhalb von 9 bis 12 Jahren nach und kann dann erneut „geerntet“ werden.
Korkeichenbäume können auf diese Weise innerhalb von 200 Jahre bis zu 200 kg dieses ökologisch vorbildlichen Rohstoffs liefern.
Für den wärmenden, weichen und elastischen Komfort sorgen bis zu 40 Millionen luftgefüllter Zellen pro Kubikzentimeter!
Hergestellt wird Korkparkett, indem die geschälte Rinde zu Granulat verarbeitet wird, mit schadstofffreien Bindemitteln gepresst und zu Platten gesägt wird. Diese erhalten ein Korkfurnier, welches geölt, lackiert, versiegelt, beschichtet oder einfach naturbelassen wird.

Hochwertige Korkqualität erkennen Sie am Gütezeichen DAS KORK LOGO des Deutschen Korkverbandes.

Das Material ist enorm komfortabel: fußwarm, schalldämmend, elastisch und somit weich und gelenkschonend, abriebfest, schwer entflammbar, extrem pflegeleicht, stoßfest (Dellen durch herunterfallende Gegenstände federn in die Ausgangslage zurück), wasserunempfindlich und antistatisch.
2. VORTEIL KORK-FERTIGPARKETT
Besonders schnell und unkompliziert lässt sich auch für wenig geübte Heimwerker Kork-Fertigparkett verlegen. Es wird genauso wie Laminat schwimmend verlegt, also nicht verklebt. Die mit Nut und Federn ausgestatteten Paneele werden einfach ineinandergeschoben. Je nach Anbieter klicken die Paneele automatisch fest ein oder Nut und Feder werden miteinander verleimt.
Zu verklebendes Korkparkett dagegen wird häufi g in rechteckiger Fliesenform angeboten und besteht aus zwei miteinander verleimten Schichten: unten eine Presskork-Schicht, darüber eine Korkfurnier-Oberfläche.
Ob Korkparkett und Kork-Fertigparkett verlegt wird, ist nicht allein eine Frage des Geschmacks. Erstens spielt der Untergrund eine Rolle, zweitens die verfügbare Einbauhöhe – wichtig wegen Türen, Schränken etc.
Korkparkett zum Verkleben hat eine Höhe von ca. 4 – 6 mm zzgl. 3 mm Kleber, Kork-Fertigparkett eine Höhe von 10 – 12 mm.
Beim Korkfertigparkett bestehen die Paneele aus vier Schichten:

Unten: Presskork-Gegenzug als formstabile Trittschall- und Wärmedämmung (ca. 1,5 mm)
Mitte: HDF-Trägerplatte mit Klick/Nut-Feder-System (ca. 6 mm)
Mitte: Darüber die eigentliche Presskork-Mittelschicht (ca. 2,5 mm)
Oben: Korkfurnier (ca. 0,5 – 1 mm)
Verklebe-Kork benötigt eine ebene, feste, rissfreie und tragfähige Unterlage. Zementestrich darf nicht zu sandig sein, Anhydritestrich muss geschliffen und grundiert, Gussasphaltestrich gespachtelt werden.
Eine Verklebung mit entsprechendem Kleber auf dem Estrich über einer Warmwasser-Fußbodenheizung ist meist kein Problem. Auf Dielenböden und PVC-Böden ist eine Verklebung jedoch nicht möglich
Kork-Fertigparkett dagegen ist erheblich „anspruchsloser“. Hier genügt dank der schwimmenden Verlegung ein ebener, trockener Untergrund. Kleine Unebenheiten machen ihm nichts aus. Mehr als 3 mm pro Meter sollten sie jedoch nicht betragen. Ein weiterer Vorteil: Das Korkparkett lässt sich bei einem Umzug ebenso leicht wieder ausbauen und in der neuen Wohnung erneut verwenden.
TIPP 1: KORK – DER GESUNDE FUSSBODEN
Wird Korkparkett mit Hartölen oder Hartwachs behandelt, wirkt es antistatisch. Die Staubkonzentration der Luft verringert sich. Eine Wohltat für Allergiker.
Weicher, elastischer Kork im Kinderzimmer federt kleinere Stürze weich ab.
Die elastische Struktur schont Gelenke und Wirbelsäule.
Mit bis zu 20 dB zählt Kork zu den effi zientesten Materialien zur Trittschalldämmung.
Die Wärmeleitfähigkeit von 0.079 W/mk sorgt Sommer wie Winter für angenehm warme Füße.
3. VERLEGUNG VON KORK-FERTIGPARKETT
WERKZEUG UND MATERIAL
- Zollstock
- Bleistift
- Stichsäge/Kreissäge
- Bohrmaschine
- Holzbohrer
- Holz-Kreisbohrer
- Abstandhalter/Keile aus Kunststoff
- Hammer
- Schlagklotz
- Schere
- PE-Folie (Dampfsperre)
- Kork-Fertigparkett
- Kork-Sockelleisten
- Kleber
- Trennschienen
Im Grunde gilt: Wer Laminat verlegen kann, wird auch mit Kork-Fertigparkett keine Probleme haben. Unkomplizierte Nut-Federsysteme zum Klicken oder Verleimen gewährleisten ein schnelles und präzises Arbeiten.
Bevor Sie die Verlegung beginnen, sollte sich das Parkett akklimatisieren können. Lassen Sie dazu das Material mehrere Tage im Wohnraum liegen.
Achtung: Kork-Fertigparkett darf niemals mit festen Gegenständen wie Wand, Türzargen, Treppengeländer oder Rohrleitungen in Berührung kommen. Halten Sie 10 mm Abstand als Dehnungsfugen ein!

Wird das Fertigparkett an Nut und Feder verleimt, setzen Sie den Leim vorsichtig ein und achten Sie darauf, dass er nicht herausquillt. Um Farbabweichungen natürlich wirken zu lassen, empfiehlt es sich, das Parkett beim Verlegen aus den verschiedenen Verpackungseinheiten zu mischen.
SCHRITT 1:

Sorgen Sie für einen sauberen, trockenen Untergrund. Darauf wird bei mineralischen Untergründen die Dampfbremse (0,2 mm PE-Folie) ausgelegt, an den Wänden hochgezogen und bündig abgeschnitten.

Beachten Sie bei einer Warmwaser-Fußbodenheizung, ob sich die PE-Folie mit der Heiztemperatur verträgt. Fragen Sie notfalls zur Vorsicht einen Fachmann.
SCHRITT 2:
Nun geht es ans Verlegen. Beginnen Sie in einer Raumecke entlang einer geraden Wand. Das erste Paneel wird mit der Federseite zur Wand angelegt. Zwischen Wand und Paneele die Abstandhalter nicht vergessen.
SCHRITT 3:

Nun das zweite Paneel angewinkelt stirnseitig in die Nut einklicken und auf diese Weise die erste Reihe fertigstellen. Für das letzte Paneel den Abstand zwischen vorletztem Paneel und Wand messen, 10 mm Dehnungsfuge einkalkulieren und das Paneel entsprechend mit der Stichsäge kürzen. Sägen Sie immer von der Rückseite eines Paneels. Zum Schluss den Keil zwischen Wand und Paneel einbringen.
SCHRITT 4:

Beginnen Sie nun an dieser Wandseite wieder mit einem ganzen Paneel, das in die Nut der ersten Reihe eingeklickt wird. Mit Hammer und Schlagklotz vorsichtig nachdrücken. Fahren Sie so Reihe für Reihe fort. Kreuzfugen sind unbedingt zu vermeiden.
SCHRITT 5:

Falls die letzte Paneelreihe zu breit ist, müssen Sie die Paneele an der Nutseite entsprechend mit der Stich- oder Kreissäge der Länge nach kürzen. Beachten Sie beim Ausmessen die Dehnungsfuge zur Wand von 10 mm.
SCHRITT 6:
Zum Schluss werden die Abstandhalter (Keile) entfernt und die Sockelleisten angeschraubt oder verklebt. Bei verleimtem Parkett sollten Sie damit ca. 12 Stunden warten. Fertig.

Unter allen Türen, bei Übergängen zu angrenzenden Bodenbelägen sowie ab 8 m Dielenbreite und 10 m Dielenlänge müssen Sie zusätzlich zu den Dehnungsfugen an den Wänden weitere Dehnungsfugen von 20 mm Breite einbauen. So verleihen Sie dem Bodenbelag Platz, wenn er sich temperatur- und feuchtigkeitsbedingt dehnt. Die Fugen werden mit flachen Dekor Abdeckschienen verkleidet.
TIPP 3: KNIFFLIGE STELLEN
An Übergängen
So wird unter Türen hindurch im nächsten Raum weiterverlegt:
- Kork-Fertigparkett bis mittig unter die Tür zusägen und verlegen.
- Dabei 10 mm Dehnungsfugen zu den beiden Türzargen lassen.
- Mittig unter der Tür eine 10-mm-Dehnungsfuge lassen (wird später mit einer Übergangsschiene abgedeckt).
- Entlang dieser Fuge das Anschlusspaneel des nächsten Raums erneut passgenau anlegen.
- Abstandkeile dann entfernen und die obere Abdeckung der Übergangsschiene in das Grundmodul einklicken bzw. aufschrauben oder aufkleben.
An Türzargen
Eine optisch saubere Lösung an Zargen von Holztüren: Sägen Sie die Zarge mit einem Fuchsschwanz so weit unten ab, dass das Paneel 20 mm daruntergeschoben werden kann (Dehnungsfuge zur Mauer lassen).
Bei Metalltüren müssen Sie die Paneele so ausschneiden, dass sie die Zarge umklammern.
An Heizungsrohren
- Zunächst das Paneel bis zur Wand zuschneiden (abzüglich Dehnungsfuge).
- Lose anlegen und Position der Heizungsrohre markieren.
- An der Markierung mit einem Holz-Kreisbohrer durchbohren, dabei 10 mm Dehnungsfuge einrechnen.
- Zunächst den vorderen Paneelteil bis an das Rohr anlegen.
- Dann den hinteren Teil anlegen und das Heizungsrohr „umklammern“.
- Beide Paneelteile miteinander verleimen.
4. KORKPARKETT VERKLEBEN

Bei der Verklebung – meist von Korkplatten – kommt es vor allem auf den perfekten Untergrund an. Er muss unbedingt eben sein. Notfalls müssen Sie mit Spachtelmasse ausgleichen. Darüber hinaus muss der Untergrund trocken, fettfrei, fest und rissfrei sein.
An Werkzeug benötigen Sie Zollstock, Bleistift, Metalllatte, Cuttermesser, Gummihammer, Wasserwaage, Farbroller oder Zahnspachtel.
Die Arbeiten gehen in folgender Reihenfolge:
1. Kontaktkleber auf die Rückseite der Korkplatte auftragen.

2. Kontaktkleber abschnittsweise auf den Boden rollen bzw. mit dem Zahnspachtel auftragen und ablüften lassen (ca. 1 Stunde).
3. Dann die erste Platte in der Raumecke an einer geraden Wand anlegen – auch hier müssen überall 10 mm Dehnungsfugen eingehalten werden.

4. Die Korkplatte gleichmäßig mit dem Gummihammer anklopfen.
5. Kreuzfugen sind zu vermeiden.
6. Geschnitten werden Korkplatten auf einer Metallschiene mit dem Cuttermesser.

7. Bei unbehandelten Korkplatten muss zum Schluss eine Versiegelung erfolgen (frühestens 24 Stunden nach der Verlegung).
TIPP 4: KORKBODENPFLEGE
Kork ist ein ungemein pfl egeleichter und anspruchsloser Bodenbelag.
Einzig zu viel Wasser beim Wischen könnte Kork aufquellen lassen.
Kork verträgt keine alkalischen Putzmittel.
Fegen, staubsaugen und feucht wischen lässt sich jede Korkoberfläche. Fügen Sie dem Wischwasser möglichst immer entsprechendes Pflegemittel hinzu.
Geölte oder gewachste Oberflächen werden mit einem speziellen Wachspflegemittel gewischt.
Neu verlegte Böden:
Lackierte Oberfl ächen erhalten ein sogenanntes Finish. Vorgeölte Böden erhalten einen leichten Ölfilm.
Nachbesserungen:
Geölte Böden bei Lauffl ächen gründlich reinigen und neuen Ölfilm auftragen. Lackierte Böden komplett abschleifen und neu lackieren.