Pool bauen

Mit einem eigenen Pool wird Ihr Garten zum kleinen Urlaubsparadies für die ganze Familie, für Freunde und Nachbarn.

Je heißer der Sommer, desto mehr lechzt man nach erfrischender Abkühlung. Mit einem eigenen Pool wird Ihr Garten zum kleinen Urlaubsparadies für die ganze Familie, für Freunde und Nachbarn.

Eines vorweg: Der Einbau eines „richtigen“, dauerhaften Schwimmbads mit Betonfundament, gegossenen Seitenwänden und vollflächiger Verkachelung ist die Aufgabe für einen Fachbetrieb.
Doch auch ohne diese kostspielige Lösung müssen Sie nicht auf das nasse Vergnügen in Ihrem Garten verzichten.

1. POOLVARIANTEN

Rund, oval, rechteckig, in Form einer Acht – schon allein die Vielfalt der Formen bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, die Wahl Ihres Pools den Gegebenheiten Ihres Gartens anzupassen. Ebenso die verschiedenen Maße von 3 m Durchmesser bis zum 10 m langen Garten-Freibad. Auch die Tiefe ist frei wählbar: Von etwa 60 bis 150 cm können Sie zwischen diversen Maßen entscheiden.
Für die schnelle Erfrischung mag ein Pool mit luftgefüllten Seitenwänden genügen – doch jeder scharfe Gegenstand, Katzenkrallen oder Hundepfoten können dem Vergnügen schnell ein Ende bereiten.
Stabiler, robuster, luxuriöser und in einer vielfältigeren Größenauswahl verfügbar sind feste Pools aus unterschiedlich starken Metallwänden. Auch massive Holzumfassungen liegen voll im Trend.

Verschiedene Metallmodelle lassen sich auch bei entsprechenden Vorarbeiten im Garten teilweise oder komplett ebenerdig versenken. Hier kommen jedoch umfassende Erd-, Beton- und Maurerarbeiten auf Sie zu.
Bei der Innenfolie sollten Sie darauf achten, nicht zu dünne Materialien zu verwenden. Diese können schnell Risse bekommen und lecken. Optimal sind Folien in einer Stärke von 0,40 bis 0,60 mm.

2. DER RICHTIGE STANDORT

Natürlich muss in Ihrem Garten generell Platz für Ihren Pool vorhanden sein. Doch nicht allein darauf kommt es bei der Standortwahl an.

Falls möglich, achten Sie auf folgende Voraussetzungen:

  • ein sonniger, nicht von Schatten betroffener und zugleich windgeschützter Platz
  • eine möglichst ebene Fläche nicht unter Bäumen und hohen Sträuchern
  • mindestens 3-4 m von der Terrasse entfernt
  • genügend Abstand zum Nachbargrundstück
  • gute Anbindungsmöglichkeiten an Wasserzulauf und Stromversorgung

Beim Erdeinbau achten Sie zusätzlich auf Folgendes:

  • ein von Wurzelwerk, Bauschutt und anderen Hindernissen freier Untergrund
  • der Standort muss je nach Pool bis zu 170 cm tief frei von Rohren und Leitungen sein

Und für jeden Standort gilt pauschal: Der Pool muss absolut in Waage stehen können und darf beispielsweise für kleine Kinder oder im Dunkeln nicht zur gefährlichen Wasserfalle werden.

3. POOL AUFSTELLEN

WERKZEUG UND MATERIAL

  • Schaufel
  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Schraubendreher
  • Schraubenschlüssel
  • Abziehbrett
  • Pool
  • Bodenvlies
  • Spielsand
  • Wasserschlauch

SCHRITT 1:

Kennzeichnen Sie die Umrisse des Pool-Standortes mit einer Schnur und tragen Sie die Oberfläche etwa 5 cm ab. Die freie Fläche wird nun mit Spielsand gefüllt und mit einem Abziehbrett glatt gezogen, bis eine waagerechte Ebene entstanden ist. Darauf legen Sie ein Bodenvlies aus. Es schützt die Poolfolie vor Schäden durch kleine Steine und andere spitze Gegenstände.

SCHRITT 2:

Beim Poolaufbau wird mit dem Auslegen und Verbinden der Bodenschienen begonnen.

Darin setzen Sie anschließend die Stahlwand ein und verschrauben sie an der vorgesehenen Überlappung.

SCHRITT 2:

Nun wird die Poolfolie am oberen Wandrand eingehängt´und vorsichtig rundherum befestigt. Arbeiten Sie hier am besten barfuß und in Badehose, auf keinen Fall mit scharfkantigen Schuhen. Sie würden die Folie schlimmstenfalls beschädigen.

Ist die Folie rundherum eingehängt und halbwegs im Pool ausgebreitet, müssen Sie zunächst den Handlauf montieren. Achten Sie hierbei auf die Montageanleitung des Herstellers (einklemmen, verschrauben – hier werden unterschiedliche Lösungen angeboten).

SCHRITT 4:

Wasser marsch! Aber bleiben Sie zu Beginn des Füllens im Innenbereich des Pools. Denn Sie müssen, während das Wasser einläuft, die Folie nach und nach am Boden und an den Seitenwänden glatt ziehen.

SCHRITT 5:

Ist der Pool gefüllt, müssen Sie dennoch mit dem ersten erfrischenden Eintauchen warten. Denn je nach Hersteller kann es sein, dass Sie nun seitliche Stützstreben montieren müssen. Und in jedem Fall ist die Montage einer Filteranlage fällig.

TIPP 1: FILTER-TIPPS

Nahezu das wichtigste Zubehör für Ihren Pool:
Die Filteranlage reinigt und klärt das Wasser durch einen Komplettumlauf innerhalb weniger Stunden. Ideal, weil pflegeleicht, sind mit Quarzsand gefüllte Sandfilteranlagen. Für den Auf- und Einbau sind einige wesentliche Dinge zu beachten:
Hat Ihr Pool einen eingebauten Skimmer?
Dann werden die Schläuche der Filteranlage auf der Außenseite daran angeschlossen.

Pools ohne Skimmer
Dafür gibt es separate Schwimm-Skimmer, die am Beckenrand befestigt werden.
Filterstandort
Laut gesetzlicher Vorschrift muss der Filter (weil über Strom angetrieben!) drei Meter vom Pool weg aufgestellt werden. Je weiter, desto mehr Leistung muss er für den Wassertransport aufbringen und desto länger dauert ein Filterdurchlauf. Dafür sinkt die Geräuschkulisse des Filters. Der Filter sollte stets deutlich unterhalb der Pool-Wasseroberfläche aufgestellt werden. Sonst läuft das Wasser ungefiltert in den Pool zurück bzw. Sie benötigen eingebaute Rückstauventile.
Beim Erdeinbau
Beachten Sie beim Ausheben der Poolgrube darauf, dass Sie gleich auch einen Schacht für den Filterzu- und -rücklauf ausheben, am Standort z. B. in 120 cm Tiefe genügend Platz schaffen, um die Filteranlage zu platzieren und auch jederzeit zugänglich zu halten (z. B. für den Wechsel der Filterkartuschen).
Filterleistung
Ihre Filteranlage sollte so dimensioniert sein, dass sie das gesamte Poolwasser täglich mindestens ein Mal komplett umwälzt.

4. VERSENKTER POOLEINBAU (ERDEINBAU)

WERKZEUG UND MATERIAL

  • Minibagger
  • Schubkarre
  • Spaten
  • Schaufel
  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Schraubendreher
  • Schraubenschlüssel
  • Abziehbrett
  • Maurerkelle
  • Pool
  • Bodenvlies
  • Spielsand
  • Wasserschlauch
  • Magerbeton
  • Stahlmatte
  • Hohlbetonsteine

Hier hat der liebe Heimwerker-Gott leider eine Menge Schweiß vor das Vergnügen gesetzt. Und zwar nicht allein deshalb, weil Sie abhängig von Ausmaß und Tiefe Ihres Pools ein entsprechendes Loch ausheben müssen. Auch eine stabile und massive Randbefestigung muss angelegt werden, bevor Sie den Pool einbauen können.

Bitte achten Sie unbedingt auf die Angaben des Herstellers: Manche Pools müssen komplett, andere dürfen nur halb versenkt eingebaut werden!

SCHRITT 1:

Beim Markieren des Poolumrisses müssen Sie aufgrund der notwendigen Seitenwand-Verstärkung sowie für den auch später noch frei zugänglichen
Filteranlagen-Schacht entsprechend mehr Fläche ausheben. Bei der Tiefe – achten Sie unbedingt auf die Angaben des Herstellers – benötigen Sie etwa 15 cm mehr für ein Betonfundament. Bei einem Pool von 120 cm Tiefe, 3 m Breite und 8 m Länge kommt schnell ein Aushub von mehr als 30 m³ Erde zusammen! Arbeiten Sie am besten mit einem in Ihrem Baumarkt ausgeliehenen Minibagger. Und machen Sie sich vorzeitig Gedanken, wie und wohin Sie den Aushub abtransportieren können (z. B. Container mieten und zur Schutthalde bringen lassen).

SCHRITT 2:

Füllen Sie nun die Bodenfl äche gut 5 cm hoch mit Magerbeton auf. Darauf wird die zuvor passend zugeschnittene Stahlmatte gelegt und weitere 10 cm Magerbeton aufgefüllt. Den Beton nicht feststampfen, sondern nur mit einem Abzieher waagerecht glatt ziehen und aushärten lassen.

Achtung: Einige Hersteller empfehlen für ihre Pools, auf ein Betonfundament zu verzichten. Hier sollten Sie ein 5-10 cm starkes und verdichtetes Bett aus Spielsand waagerecht anlegen und darauf ein Bodenvlies verlegen!

SCHRITT 3:

Bei einem Pool mit geraden Wänden werden nun mit einem Abstand von 5 cm zur späteren Poolwand Hohlbetonsteine auf das Fundament platziert und zur Stabilisierung mit Magerbeton aufgefüllt. Anschließend sollten Sie zum Schutz der Pool-Außenwand sowie aus Gründen einer optimalen Wärmeisolierung die Steine mit Styroporplatten verkleiden.

Bei Pools mit runden bzw. abgerundeten Formen können Sie dieses Verfahren mit Hohlbausteinen ebenfalls verwenden, wobei Sie den Zwischenraum zwischen Poolwand und Stein je nach Ausmaß mit einer zweiten Reihe Betonhohlsteinen und/oder Styropor füllen sollten.

SCHRITT 4:

Legen Sie nun auf die Poolfläche das schützende Bodenvlies aus und beginnen Sie mit dem Aufbau des Pools: wieder angefangen vom Auslegen und Verbinden der Bodenschienen über die Montage der Stahlwand und das Einhängen der Folie bis zur Fixierung des Handlaufs.
Anschließend können Sie das Wasser einlaufen lassen und währenddessen die Folie plan an Boden und Seitenwände andrücken, sodass sie faltenfrei anliegt.

SCHRITT 5:

Nach dem Aufbau wird die Filteranlage der Herstellerbeschreibung entsprechend eingebaut. Anschließend können Sie Ihren Poolrand mit einem Rand aus Holzpaneelen, Außenfliesen, Betonpflastersteinen oder anderen Unterlagen in ein kleines Freiluft-Relax- und Sonnenzentrum in Ihrem Garten verwandeln.

5. POOLPFLEGE

Eine regelmäßige und der Jahreszeit angepasste Pool- und Wasserpflege ist das A und O, um Ihren Pool über viele Jahre nutzen zu können und gesundheitsgefährdende Wasserverunreinigungen zu vermeiden.

  • Der pH-Wert: Ideal ist ein pH-Wert von 7,0 bis maximal 7,4. Darunter greift hartes Wasser Leitungen an, darüber drohen Kalkablagerungen an Leitungen, Filter etc. Mit Granulaten zum Heben und Senken des pH-Wertes können Sie frühzeitig gegensteuern.
  • Wasserpflege: Chlor in Granulat und Tablettenform ist – außer bei Überempfindlichkeit und Augenreizung, Hustenreiz, Hautausschlag etc. – die häufigste Form der Wasserpflege. Chlor tötet Keime und Bakterien ab und desinfiziert das Wasser. Praktisch sind Langzeit-Chlortabletten, die das Wasser bis zu drei Wochen dosiert keimfrei halten.
  • Alternativ zu Chlor für Chlorallergiker bietet sich die Wasserstoff- bzw. Aktivsauerstoffmethode an. Ebenfalls als Granulat oder in Tablettenform erhältlich, sind diese Stoffe frei von Bleichmitteln, desinfizieren ebenfalls zuverlässig und verhindern Algenbildung. Allerdings sind sie nicht als Langzeit-Präparate verfügbar. Daher empfehlen sich hier entsprechend aufgefüllte Dosierschwimmer.
  • Das regelmäßige Abschöpfen von Laub, Gras und anderem Schmutz von der Wasseroberfläche und dem Grund mit einem Kescher, das Abbürsten der Poolwände und das Absaugen des Bodens mit manuellen oder automatischen Bodensaugern sowie das Abdecken des Pools mit einer Plane bei Nichtbenutzung gehört zudem ohnehin zu Ihren regelmäßigen Pool-Pflegearbeiten.

TIPP 2: WAS TUN BEI?

Trübes Wasser?

  • Der pH-Wert könnte zu hoch sein und Kalkausfällung ausgelöst haben, pH-Senker und Flockmittel einsetzen
  • Filteranlage reinigen
  • Anschließend Filteranlage mindestens 7 Stunden für eine Komplettumwälzung laufen lassen

Grünes Wasser?

  • Organische Partikel können das Wasser verunreinigt haben
  • Neben Filterreinigung und pH-Wert-Prüfung hilft hier eine Intensiv-Chlorbehandlung
  • Anschließend den Boden von abgestorbenen Partikeln reinigen
  • Schlimmstenfalls altes Wasser gegen Frischwasser tauschen

Braunes Wasser?

  • Eisen hat sich im Wasser abgelagert
  • Dagegen hilft neben der korrekten pH-Wert-Einstellung spezielles Eisenex

TIPP 3: ZUBEHÖR-TIPPS

An Poolzubehör können Sie problemlos mehr Geld ausgeben als für den Pool selbst.
Doch was ist wirklich notwendig, welches Zubehör ist zusätzlich empfehlenswert und welches ist eher Luxus?

Unverzichtbares Zubehör

  • Leitern – bei versenkten Pools ins Wasser, bei aufgestellten Pools äußere Einstiegsleiter zum Einhängen mit wasserseitigen Stufen
  • Kescher samt Teleskopstange zum Abschöpfen von Laub etc.
  • Poolabdeckung – über den Beckenrand spannbare PE-Folie, z. B. als winter- und wetterfeste Ganzjahresfolie; dabei muss der Pool jedoch mit Wasser gefüllt bleiben. Ideal sind isolierende Thermoplanen, die die Wassertemperatur stabil halten
  • Bodenreiniger zum Sauberhalten des Poolbodens – hier sind diverse Lösungen von manuell und günstig bis vollautomatisch und kostspielig verfügbar und eine Frage des Geldbeutels und der Poolgröße
  • Bürsten – Spezialbürsten zum manuellen Reinigen der Seitenwände
  • Poolthermometer zur Prüfung der Wassertemperatur
  • Reparaturset zum Abdichten kleinerer Schäden

Empfohlenes Zubehör

Nicht zwingend erforderlich, aber sehr nützlich sind zudem

  • Wärmepumpen – wärmen das Poolwasser durch Umleitung der Luftwärme
  • Kindersicherung – blitzschnell auf- und abrollbare Abdeckplane und/oder Alarmsystem, das nach Einschalten bei Wasserbewegungen Alarm auslöst

Top-Ausstattung

  • Solarsystem zum umweltfreundlichen Aufwärmen des Wassers durch Sonnenenergie
  • Solardusche für warmes Wasser aus dem Kaltwasserschlauch vor und nach dem Badespaß durch Sonnenenergie
  • Sonnendom als wärmeisolierendes „Zelt“, das komplett über dem Pool aufgestellt wird, wie ein Glashaus die Umgebungswärme speichert und zugleich gegen Regen schützt

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