Terrasse anlegen

Mit der richtigen Planung verwandeln Sie Ihre Terrasse in ein sommerliches Wohnzimmer inmitten der blühenden Natur Ihres Gartens.

1. STANDORT

Frühstück unter freiem Himmel, relaxen auf der Sonnenliege, Feierabend-Entspannung im warmen Abendrot, am Wochenende nette Grillpartys – mit der richtigen Planung verwandeln Sie Ihre Terrasse in ein sommerliches Wohnzimmer inmitten der blühenden Natur Ihres Gartens.

Terrassen gehören auf die Sonnenseite des Lebens. Eine Südsüdwestausrichtung wird Ihnen vom späten Vormittag bis weit in den Abend hinein strahlenden Sonnenschein und Wärme bescheren. Allerdings: für Schatten müssen Sie in diesem Fall selber sorgen.
In nordöstlicher Ausrichtung können Sie die Morgensonne genießen, mittags im Schatten entspannen und abends wieder einen sonnig-milden Feierabend einläuten.
Himmelsrichtung und Sonnenstand sind wichtige, aber nicht die einzigen Standortkriterien. Vieles hängt natürlich auch von den jeweiligen Gegebenheiten bei Ihnen zu Hause ab.

Hier eine kleine Checkliste als Entscheidungshilfe:
Planen Sie Ihre Terrasse gleich am Haus (der Normalfall) oder eher etwas abseits mitten im Garten?

Terrasse am Haus:

  • Himmelsrichtung Ihres Gartens?
  • Natürlicher Windschutz vorhanden?
  • Ausreichend Platz am Wunschstandort?
  • Freier Zugang (Wohnzimmer- oder Küchentür) vorhanden?

Terrasse abseits vom Haus:

  • Himmelsrichtung bzw. Sonnenstunden pro Tag?
  • Fester Zugang wie (plattierter) Gartenweg vorhanden oder anzulegen?

Allgemein:

  • Bodenbeschaffenheit am Wunschstandort?
  • Einsehbarkeit für Nachbarn und Passanten?
  • Stromanschluss vorhanden bzw. installierbar?
  • Terrassengefälle von 2–3% möglich?

2. BAUMATERIAL

Aus welchen Materialien Sie Ihre Terrasse bauen, ist letztlich eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels. Die Terrasse sollte sich in Form, Material und Optik möglichst harmonisch und natürlich in das Gesamtbild von Haus und Gartenanlage einfügen.

GENERELL LASSEN SICH TERRASSEN IN DREI GRUNDTYPEN EINTEILEN:

Holzterrasse:
Ein natürliches Sonnendeck aus robusten und witterungsbeständigen Holzarten, von Nadel- über Laub- bis zu Tropenhölzern. Jedes Holz weist unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Härte, Widerstandsfähigkeit, Harzgehalt, Verzug, Pflegebedarf und Kosten auf. Achten Sie in jedem Fall auf eine geriffelte, rutschfeste Oberfläche.
Steinterrasse:
Platten oder Pflastersteine aus Beton sind pflegeleichte, langlebige und günstige Varianten und müssen längst nicht mehr nur trist und grau wirken. Es gibt zahlreiche verschiedene Oberflächen bis hin zu marmorierten Platten oder lasierten Steinfliesen. Mit Beton Pflastersteinen lassen sich zudem Kreis- und Bogenmuster legen, die Ihrer Terrasse einen besonderen Pfiff verleihen.
Mit Polygonal- oder Porphyrplatten haben Sie zudem weitere Auswahlmöglichkeiten. Oder Sie entscheiden sich für Steinfliesen in ganz verschiedenen Farbmusterungen als höherwertige Lösung.
Terrasse aus Natursteinen:
Die edelste und auch teuerste Form der Terrasse. Granit, Basalt, Quarzit, Travertin, Schiefer – Natursteine bieten mit ihrer Vielfalt grenzenlose Möglichkeiten, Ihrer Terrasse von der Oberflächenstruktur über die Farbe bis hin zur Musterung ein ganz persönliches Profil zu verleihen. Als zugegeben extravagante Wahl können Sie Ihre Terrasse auch ganz aus Schieferplatten bauen. Alles letztlich eine Frage des Budgets.

3. DIE RICHTIGE GRÖSSE

Größe und Form Ihrer Terrasse werden im Endeffekt nur von Ihrer Fantasie und Ihrer Grundstücksgrenze beschränkt. Nur zu klein sollte die Terrasse auf keinen Fall sein. Und sie muss sich mit 2 – 3% Gefälle anlegen lassen, damit Regenwasser problemlos ablaufen kann.
Fertigen Sie daher vor Baubeginn eine maßstabgerechte Skizze Ihrer Wunschterrasse auf Millimeterpapier an. Zeichnen Sie darauf Standort, Form und Ausmaße Ihrer gewünschten Terrasseneinrichtung auf.
Wo sollen die Gartenmöbel einschließlich Tisch und Stühlen/Gartenbank stehen? Wie viele Leute müssen dort Platz finden? Ist der Tisch rechteckig oder rund? Ist ein Beistelltisch geplant?
Wo kommt dann der Grill hin? Und wo der Sonnenschirm? Was ist mit Ihren Kübelpflanzen? Ist noch Platz für zwei Sonnenliegen? Können Sie sich anschließend noch frei auf Ihrer Terrasse bewegen?
Eine Terrasse füllt sich schnell mit vielen notwenigen und dekorativen Gegenständen. Und schließlich soll später nicht ein Durchkommen zum Hindernislauf werden und niemand mit dem Gartenstuhl halb auf dem Rasen oder im Rosenbeet sitzen müssen.
Für die Mindestgröße Ihrer Terrasse gilt folgende Faustregel:

Platz für 4 Personen plus Grill plus Dekoration = mindestens 15 m²

Platz für 6 Personen = mindestens 18 – 20 m² (bei zusätzlichen Sonnenliegen etc. eher 25 m²)

4. DER UNTERGRUND

Muss es denn immer eine Betondecke sein?
Die Antwort ist ein entschiedenes Jein.
Eine Betondecke bietet Ihnen einige Vorteile:

  • Die größte Flexibilität bei der Wahl Ihrer Terrassenoberfläche. Platten, Steinfliesen, aber auch Holzdielen – auf einer Betondecke können Sie praktisch alles verlegen.
  • Der sicherste Schutz vor einem partiellen Absinken Ihrer Terrasse, z.B. durch Unterspülung oder Frostschaden.

Unter eine Betondecke gehört eine 20 cm dicke Schicht aus verdichtetem Kies. Der Beton sollte frost- sichere 15 – 20 cm dick sein und mindestens 2 – 3% Gefälle aufweisen. Beachten Sie bei der Einbauhöhe des Betons, dass häufig noch eine Lage Estrich oder Splitt plus Terrassen-Obermaterial (Platte, Stein, Holzdiele oder Steinfliese) hinzukommen.

Mit Kies plus Splitt oder Verlegesand sowie gut verdichtetem RCL-Schotter lassen sich natürlich auch stabile Unterlagen aufbauen.

  • Das geht zumeist schneller und Sie können gleich nach dem Verdichten weiterarbeiten (Beton muss erst durchtrocknen).
  • Sie eignen sich jedoch nicht universell für alle Terrassenoberflächen.
  • Außerdem sollte das darunter befindliche Erdreich nicht aus schwerem, wasserundurchlässigem Lehmboden etc. bestehen. Grund: Stauwasser kann den Untergrund aufweichen und das kann zum Absacken der Terrasse führen.

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